Die meisten Einstellungen am Compoundbogen kann man mit recht einfachen Mitteln selbst vornehmen. Was braucht man dazu?

1. Einen kleinen Schraubstock mit Kugelhalterung zum stufenlosen verstellen (in dem meisten Baumärkten für ca. 25 DM erhältlich.)
2. Eine kleine Wasserwaage mit Vertikaler Linse (Bowhunters friend)
3. Einen zölligen Imbusschlüsselsatz (unverzichtbares Standartwerkzeug)
4. Eine Nockpunktzange
5. Einen kleinen Stabi oder eine zöllige Gewindestange (bei uns erhältlich)
Etwas Geschick, etwa 45 min Zeit, und eine Einschiessmöglichkeit.
Wie tune ich meinen Compoundbogen
(von Norbert Börger)
Vorbereitung:

Wir gehen davon aus, das die Rollen synchron laufen und das Zuggewicht auf die Bedürfnisse eingestellt ist. Bei Veränderung desselben sollten diese nachfolgenden Einstellungen (außer Pfeilauflage) nocheinmal kontroliert werden.
Man schraubt man den Stabi oder die G
ewindestange in die Stabiaufnahme des Bogens und spannt die Gewindestange (oder Stabi) in den Schraubstock ein.(Abb.1) Mit Hilfe der Wasserwaage richtet man nun den Bogen anhand der Sehne in der Vertikalen ein, und arretiert das ganze System. Ein freier Flug der Pfeilbefiederung durch die Pfeilauflage ist einzustellen.
Nachfolgendes Tuning ist für Releaseschützen gedacht, gilt aber im grossen und ganzen bis auf die links-rechts Ausrichtung auch für Fingeschützen.

Als erstes kontrolliert man die Zentralhöhe der Pfeilauflage. Bei den meisten Bögen ergibt sie sich aus der Position der Gewindebohrung für die Befestigungsschraube der Pfeilauflage, bei Martin durch den Schlitz im Griffstück.
Man stellt die Auflagehöhe des Pfeiles so ein, dass sich die Mitte des Pfeilschaftes genau in der Mitte der Gewindebohrung (Schlitz) befindet. Der Schaft soll in einem rechten Winkel auf der Sehne sitzen (provisorischer Nockpunkt). Als nächstes bringt man eine Wasserwaage auf den Pfeilschaft, und bringt ihn in die horizontale Ausrichtung. Stimmt alles, befestigt man mit Hilfe der Nockpunktzange den Nockpunkt. Bitte auf genügend Spiel achten, da sich bei ausgezogener Sehne der Zwischenraum zwischen dem unteren und dem oberen Nockpunkt verändert! (Bei Verwendung von Nockpunktsystemen die Angaben des Herstellers beachten!)

Die links - rechts Ausrichtung (grob) der Pfeilauflage erhält man, indem man an einer geraden Kante des Bogens einen geraden Pfeilschaft anlegt, den aufgelegten Pfeil mit Hilfe der Verstellschrauben der Pfeilauflage in die Parallele bringt. (Abb. 4) Hat der Bogen keine gerade Kante (Gußmittelteil) stellt man die Pfeilauflage ca.3 mm aus dem Bogenzentrum heraus in Gegenrichtung Kabelabweiser. Diese Ausrichtung wird später nocheinmal beim Einschiessen korrigiert. Achtung! Vor dieser Einstellung sollte auf jeden Fall nocheinmal der freie Flug der Befiederung durch die Pfeilauflage kontrolliert werden.
Visiermontage:

Als nächstes montieren wir das Visier und bringen als Grundeinstellung die Visiernadel/Scopezielpunkt auf eine Achse mit der Sehne und dem Pfeil (Links-rechts Achse). Die Höhe ist abhängig vom Ankerpunkt und dem Peepsight, sowie vom Zuggwewicht und Leistung des Bogens, kann daher nur grob nach Augenmaß (Linie Pfeil-Ziel beim Halten) eingestellt werden.